Das Büro von Halke Lorenzen für Orts- und Landespflege, Blomberg wurde im Dez. 1989 vom Landesamt für Agrarordnung mit der Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit von acht Ortslagen in Minden beauftragt.
Eine davon war Todtenhausen. Im Vorwort heißt es, „Jedes dieser Dörfer hat sein eigenes, unverwechselbares Gesicht. Die Dörfer sind jahrhundertelang geprägt von den Menschen, die in ihnen wohnen, und von der umgebenden Landschaft, in denen sie liegen. Die historische Landnutzung (Äcker, Wiesen Wald) ist ebenso Ausdruck von wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen im Dorf wie die Siedlungs- und Hausformen einer bestimmten Hauslandschaft. In der vorliegenden Untersuchung wird die siedlungs- und sozialgeschichtliche Entwicklung des Ortes zusammengefaßt, die Bestandsaufnahme der Dorfstruktur, der Grundausstattung, der Bausubstanz, des Verkehrs der Landwirtschaft und der Dorfökologie dargestellt. Diese Ziele beziehen sich zum einen auf die Gesamtheit jedes einzelnen Dorfes und zum anderen auf die unterschiedlichen Untersuchungsschwerpunkte.
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Dorferneuerung beschränkt sich also nicht nur auf bauliche Maßnahmen der Substanzerhaltung, der Renovierung und Erneuerung von Gebäuden. Dorferneuerung meint mehr als Bauen und Erhalten. In der Dorfentwicklung werden gemeinsam Ziele und Perspektiven entwickelt, die auf die dörfliche Eigenständigkeit und Eigeninitiativen der Dorfgemeinschaft in den Dörfern hinwirken sollen. Bei der Zielfindung der Entwicklungsperspektive sind unterschiedliche Meinungen und Interessen nicht von Schaden.“
Die Untersuchung von 1991 war noch eine stark fachlich, verwaltungslastige Angelegenheit. Die Bürger wurden erst zu einem späten Zeitpunkt über die Planung informiert, aber ihre Anregungen aufgenommen und in den Schlussbericht eingearbeitet. In den folgenden Jahren wurden die vom Amt für Landespflege in Detmold geförderten Anpflanzungen an Straßen oder Hofeingrünungen auf der Basis des Schlussberichtes vorgenommen. Leider wurden die Begrünungen wg. fehlender Mittel ab 1997 eingestellt.
Im zweiten Dorfentwicklungskonzept für Kutenhausen/Todtenhausen (2007/2008) wurden die Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten in einzelnen Workshops, die zwischen Oktober 2007 und Januar 2008 in der Grundschule Kutenhausen stattfanden, mit den Bürgern entwickelt.
Dabei wurden fünf Handlungsfelder eingehend erörtert.
- Handlungsfeld 1 – Siedlungsentwicklung, Dorfbild, Dorfstruktur, historische Gebäude
- Handlungsfeld 2 – Infrastruktur, öffentlicher Raum und Verkehr
- Handlungsfeld 3 – Wohnen und Wohnumfeld
- Handlungsfeld 4 – Bildung, Kultur und soziales Leben
- Handlungsfeld 5 – Natur, Landschaft, Landwirtschaft
Einige Ziele des Dorfentwicklungskonzeptes, wie der Kreisel in Todtenhausen, sind zeitnah umgesetzt worden, andere, wie der Radweg auf der Bahntrasse zwischen der Todtenhauser Dorfstraße und Im Schling, werden wohl kaum mehr realisiert oder scheitern schlicht an den fehlenden Finanzen (Umbau der Kreuzung Im Schling/Driftenweg, Verkehrsberuhigung vor der Kirche).
Das Dorfentwicklungskonzept finden Sie in dem nachfolgenden PDF (37 MB).